Immer häufiger kommt es vor, dass Menschen mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Oft liegt das vor allem an plötzlich veränderten Lebenssituationen, in denen zum Beispiel eine nicht zu erwartende Arbeitslosigkeit, schwere Krankheiten oder Unfälle zu einem Wegfall des Einkommens führen und sämtliche geordneten finanziellen Verhältnisse über den Haufen werfen. Eine optimale Lösung ist dabei der Weg zu einer Schuldnerberatung, um möglichst schnell aus dieser meist unbekannten Situation entkommen zu können. Vor allem die kostenlosen Anlaufstellen, die zum Beispiel von gemeinnützigen Organisationen wie Caritas, Arbeiterwohlfahrt, deutsches Rotes Kreuz oder Diakonie angeboten werden, stellen eine tolle Unterstützung dar.
Mit der Schuldnerberatung kostenlos die beste Wahl treffen
Da in Deutschland der Begriff des Schuldnerberaters kein rechtlich geschützter Begriff ist, trifft man an jeder Ecke auf besondere Angebote, die einem aus den Schulden heraushelfen möchten. Leider handelt es sich dabei häufig um Schwarze Schafe, die gerne mit der Unwissenheit und Ausweglosigkeit der Verschuldeten das schnelle geld verdienen möchten, ohne wirklich eine langfristig wirksame Lösung beisteuern zu können. Daher ist es von großer Bedeutung, die Wahl des Schulderberaters bedacht vorzunehmen und hier bieten sich vor allem die Stellen an, die die Schuldnerberatung kostenlos anbieten. Bei der Wahl sollte man zudem darauf achten, dass die entsprechenden Berater in der Lage bzw. dazu befähigt sind, eine Bescheinigung nach § 305 der Insolvenzordnung auszustellen. Diese ist nämlich letztendlich zwingend erforderlich, wenn es notwendig wird, ein Insolvenzverfahren in die Wege zu leiten. Nicht zuletzt ist auch das Bauchgefühl entscheidend bei der Suche nach einer Schuldnerberatung. Dieses Gefühl wird aber in den meisten Fällen genau dann gut sein, wenn man merkt, dass die kostenlose Schuldnerberatung wirklich helfen und nicht nur Geld verdienen möchte.
Arbeitsweise der kostenlosen Schuldnerberatung
Bei der Schuldnerberatung hört sich der entsprechende Ansprechpartner zunächst einmal die Probleme an und sammelt dann gemeinsam mit dem Schuldner sämtliche Verbindlichkeiten, die sich bei allen vorhandenen Gläubigern angesammelt haben. Nur so kann man herausfinden, wie hoch die Schulden insgesamt sind und wie viele Gläubiger bedient werden möchten. Zudem kann die Schuldnerberatung schnell bestimmte Maßnahmen wie die Eröffnung eines Pfändungsschutzkontos in die Wege leiten und optimal prüfen, ob der Schuldner alle ihm zustehenden Sozialleistungen und andere Unterstützungen in Anspruch nimmt. Auch Widersprüche gegen Mahnbescheide kann der Schuldnerberater einlegen und gleichzeitig auch wichtige Ratschläge erteilen, wie die Zukunft finanziell besser geplant werden kann. Je nach Umständen hilft die Beratungsstelle zusätzlich dabei, Termine bei Familien- oder Suchtberatungsstellen zu bekommen. In erster Linie besteht die Arbeit aber darin, einen Weg aus der Zahlungsunfähigkeit zu finden.
Die zwei Wege aus der Zahlungsunfähigkeit
Ist man in einer Zahlungsunfähigkeit gefangen, kann die Schuldnerberatung vor allem mit zwei Varianten für einen Ausweg sorgen, nämlich zum einen mit der Schuldenregulierung und zum anderen mit der Verbraucherinsolvenz. Bei der Schuldenregulierung handelt es sich um eine außergerichtliche Einigung, bei der ein Schuldenbereinigungsplan erstellt wird, der festlegt, welche Forderungen bis wann getilgt werden können. Sinn dieser Regelung sind quasi Kompromisse, bei denen dem Gläubiger Einmalzahlungen oder feste Raten angeboten werden, während der Gläubiger im Gegenzug auf einen Teil der Schulden verzichtet. Stimmen die Gläubiger zu, wird der Plan umgesetzt, sodass der Schuldner nach der Umsetzung schuldenfrei ist. Gibt es keine entsprechende Regelung, bleibt die Verbraucherinsolvenz als Ausweg. Dabei wird eine maximal sechs Jahre andauernde Wohlverhaltensphase vereinbart, bei der der Schuldner regelmäßig den pfändbaren Teil des Einkommens an einen Treuhänder abtritt und keine neuen Kredite aufnimmt. Nach dieser Zeit ist der Schuldner Schulden frei, auch wenn nicht alle Verbindlichkeiten zurückgezahlt werden konnten.
Nicht zu lange mit der kostenlosen Schuldnerberatung warten
Wichtig ist es, sich möglichst rechtzeitig einzugestehen, dass es ohne Hilfe von außen nicht weitergeht. Hier muss dann oft auch ein hohes Maß an Scham überwunden werden, um diesen Weg zu gehen, aber wenn man den Weg nicht einschlägt, häufen sich Rechnungen, Mahnungen und zusätzliche Schulden immer mehr, sodass der Ausweg immer schwieriger wird.