Das deutsche Gesundheitssystem unterscheidet zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung. Hierbei lässt sich deutlich erkennen, dass die Leistungen der privaten Krankenversicherungen sehr viel besser und umfassender sind als die der gesetzlichen Krankenkassen. Bevor man sich privat versichern möchte, sollte man sich allerdings mit dem Thema genauer befassen und vor allem herausfinden, welche Möglichkeiten man denn überhaupt hat.
Wer kann sich privat versichern?
In Deutschland gibt es zwei Varianten der Krankenversicherungspflicht. Zum einen gilt seit dem Jahr 2009 die allgemeine Krankenversicherungspflicht, die aussagt, dass wirklich jeder eine Krankenversicherung abschließen muss. Dann gibt es noch die Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung, mit der der Staat vor allem dafür sorgen möchte, dass die Krankenkassen trotz abnehmender Leistungen zu viele Mitglieder verlieren, wodurch das gesamte Sozialversicherungssystem ins Wanken geraten könnte. In der gesetzlichen Krankenversicherung sind alle Angestellten pflichtversichert, deren Einkommen nicht die Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) übersteigt. Diese Grenze wird jährlich angepasst und liegt im Jahr 2018 bei 59.400 Euro im Jahr bzw. 4.950 Euro monatlich. Diejenigen, die oberhalb dieser Einkommensgrenze liegen, sowie Selbstständige und auch Beamte können sich frei entscheiden, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern möchten.
Die Vorteile vom privat versichern können
Wer zu denjenigen gehört, die nicht versicherungspflichtig in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, profitieren von verschiedenen Vorteilen der privaten Krankenversicherung. So kann man individuell seinen Versicherungsschutz und Leistungsumfang auswählen, während bei der gesetzlichen Krankenversicherung gesetzliche Bestimmungen gelten und die Leistungen infolge zahlreicher Reformen immer geringer werden, während die Eigenleistungen steigen. Bei der privaten Krankenversicherung kann man auch verschiedene Bereiche separat optimaler gestalten, wenn man zum Beispiel besonders Wert auf die Chefarztbehandlung oder die Unterbringung in einem Einzelzimmer im Krankenhaus oder auch einen sehr guten Zahnersatz legt. Die Varianten sind dabei sehr unterschiedlich, sodass jeder wirklich seinen individuellen Versicherungsschutz finden kann. Zudem wird bei der privaten Krankenversicherung der Beitrag leistungsgerecht anhand des gewählten Versicherungsumfangs berechnet und nicht anhand des monatlichen Einkommens.
Neben der gesetzlichen Krankenkasse privat versichern
Sollte man keine Möglichkeit haben, die gesetzliche Krankenversicherung durch eine private zu ersetzen, kann man den unzureichenden gesetzlichen Versicherungsschutz aber jederzeit durch private Krankenversicherungen ergänzen. So kann man sich, wenn auch gegen einen zusätzlichen Beitrag, die besseren Leistungen sichern, die man sich für sich und seine Gesundheit haben möchte.
Möglichst früh privat versichern
Ganz gleich ob man sich komplett privat versichert oder den zusätzlichen Schutz der privaten Zusatzversicherungen in Anspruch nehmen möchte, lohnt sich ein möglichst früher Abschluss der Verträge. Neben den gewünschten Leistungen fließen nämlich auch das Eintrittsalter und der Gesundheitszustand in die Berechnung des Beitrags ein, sodass man mit einem frühzeitigen Start in die private Krankenversicherung von niedrigen Kosten profitieren kann.