Die Inflationsrate ist eine Kennziffer, mit der Inflation gemessen wird. Bei der Inflation handelt es sich um eine allgemeine und anhaltende Steigerung der Preise für Produkte und Dienstleistungen, die von den Menschen konsumiert oder in Anspruch genommen werden. Die Inflationsrate gibt Aufschluss über den prozentualen Anstieg dieses allgemeinen Preisniveaus und das innerhalb eines festgelegten Zeitraums, wobei meistens ein Jahr zugrunde gelegt wird. Die Inflationsrate wird oft auch mit Begriffen wie Teuerungsrate oder Preissteigerungsrate zum Ausdruck gebracht. Um die Inflationsrate berechnen zu können, ist es wichtig, dass man überhaupt eine Möglichkeit schafft, die verschiedenen Zeiträume, also in der Regel die verschiedenen Jahre miteinander zu vergleichen.
Hierfür wird ein so genannter Warenkorb zusammengestellt, in den sämtliche Waren und Dienstleistungen gepackt werden, die innerhalb eines Jahres von den privaten Haushalten erworben werden. Der Warenkorb steht also repräsentativ für das Kaufverhalten der Menschen in einer bestimmten Periode. Alles darin enthaltene besitzt einen Preis, der sich in den verschiedenen Zeiten jederzeit ändern kann. Um die Inflationsrate berechnen zu können, muss dann nur noch der Preis des gesamten Warenkorbs aus dem aktuellen Monat mit dem Preis für denselben Warenkorb aus dem gleichen Monat des Vorjahres verglichen werden.
Zudem gibt es immer ein bestimmtes Basisjahr, mit dem die Werte der folgenden Jahre in Relation gesetzt werden, um weitere optimale Vergleichsmöglichkeiten zu erzielen. Unterscheiden muss man dabei immer die verschiedenen Ausdrücke bei der Betrachtung von Änderungen. So gibt es den Preisindex, der in Indexpunkten dargestellt wird. Steigt der Preisindex von einem Jahr auf das andere von 200 auf 210, ist das eine Steigerung von zehn Indexpunkten, während die Inflationsrate aber bei 5 % liegt. Das Ziel der Europäischen Zentralbank ist eine Inflationsrate von regelmäßig um die 2 Prozent.
Das verwundert zunächst, weil eine Aufgabe der Zentralbanken die Sicherung der Preisstabilität ist und man dann eher das Ziel von Null Prozent erwarten könnte. Die EZB möchte aber unbedingt sinkende Preise und somit eine Deflation vermeiden und setzt das Ziel auf zwei Prozent, um noch einen Abstand zum Wendepunkt von der In- in die Deflation zu haben. Sinkende Preise würden zwar dazu führen, dass die Menschen mehr für ihr Geld bekommen. Es ist aber häufig festzustellen, dass die Menschen genau dann die möglichen Investitionen weiter hinausschieben, um von eventuell noch niedrigeren Preisen zu profitieren und eine solche Entwicklung wäre fatal für die gesamte Wirtschaft.