Weg mit dem Bargeld? Gates und Co. dürfen sich freuen

Lieber Leser,

gerade zum Wochenende kommt die Meldung, auf die sich Bill Gates und Co. neben allem Leid der Welt aktuell freuen dürfen: (Auch) in Deutschland zahlen die Menschen jetzt lieber kontaktlos. Bargeld ist „gefährlich“ – die Geschichte ist dank Corona endlich hier angekommen. Ohnehin verlieren wir aktuell zahlreiche Freiheitsrechte – wie wir alle wissen, ist dies für die Verlangsamung der Infektionswelle bedeutend, immer in der Hoffnung darauf, dass wir bald impfen können -, und nun verschwindet freiwillig auch die „letzte“ Freiheit. Das Bargeld. Bill Gates kämpft seit Jahren Seit‘ an Seit‘ mit Mastercard und Co. vorzugsweise in der dritten Welt um die Abschaffung des Bargelds. Es stört.

Bargeld ist schmutzig

Schon in einem Jahre alten IWF-Papier heißt es, die Regierungen müssten den Menschen das Bargeld nach und nach madig machen. Die Vorschläge insgesamt reichen bis zu einem jährlichen Wertverfall von Bargeld (um beispielsweise 5 %), um das Bargeld endlich los zu werden. Warum? Bargeld erlaubt niemandem den direkten Zugriff auf die Beobachtung Ihres Verhalten, es wäre kaum möglich, Sie wie bei rein elektronischen Geldsystem durch Kartensperrung von bestimmten Aktivitäten auszuschließen, wenn dies gewünscht ist und am Ende lässt sich jede Währungsreform ohne Bargeld einfacher durchführen.

Die Geschichte, Bargeld sei „schmutzig“, ließ sich bis dato in Deutschland nicht so gut verkaufen. Nun schon. Selbstverständlich ist die Geschichte unvollständig. Wenn Sie kontaktlos zahlen und wie fast überall sichtbar „PINs“ eingeben müssen, werden Sie permanent auf Kontaktstellen greifen. Ihre Nachfolger am Kartenlesegerät übrigens auch. Das Personal an der Kasse ggf. etwas weniger – wobei genau zahlreiche Kleinhändler, wie etwa Bäckereien, kaum auf das elektronische Zahlen vorbereitet sind. Wenn Sie Ihr Geld als Virenwirt ausschließen möchten, verwenden Sie Plastikhandschuhe beim Bezahlvorgang. Dasselbe böte sich beim elektronischen Zahlen auch an.

Unabhängig davon gibt es in jedem Supermarkt beim Ein- und Ausräumen der Ware oder beim Bewegen des Einkaufswagens – allein an den Griffen – unendlich viel mehr Kontaktpunkte. Hinweise zur Vermeidung solcher Kontakte habe ich nirgends gesehen. Insofern ist es ganz offensichtlich ein Märchen, dass ausgerechnet das elektronische Zahlen die Virenverbreitung unterbinden würde. Unter allen Maßnahmen, die getroffen werden könnten, ist dies wahrscheinlich diejenige mit dem geringsten Wirkungsgrad.

Ein anderer Vorschlag, den ich jedenfalls hier noch nicht gelesen habe: Reduzieren Sie einfach die Anzahl der Kaufvorgänge. Steuern Sie im Zweifel mit genau einem Einkäufer pro Haushalt (und nicht in Doppel- oder Dreifachbesetzung) genau einen Markt an und versorgen sich für mehrere Tage. Dies entlastet das Verkaufspersonal und reduziert die Kontaktmöglichkeiten um ein Vielfaches. Ein anderer Vorschlag:

Lassen Sie sich Essen liefern – von „Lieblings“gastronomen. Das ist zwar etwas teurer, allerdings wirft es ein Licht auf diejenigen, die seit Jahr und Tag bei uns ohne Rücklagen und meist in 60, 70 und 80 Stunden wöchentlich Dienstleistungen anbieten. Die verarmen quasi unmittelbar.

Oder lassen Sie sich mit Lebensmitteln beliefern von Menschen, die nun händeringend einen Job suchen: Studenten, die von heute auf morgen ohne Kurzarbeitergeld auf der Straße stehen beispielsweise – das dürfte republikweit sehr schnell zum großen Problem werden.

Ausgerechnet der Kampf gegen das Bargeld jedoch leistet einer Entwicklung Vorschub, die ausgesprochen teuer wird. Die Regierungen und die Zentralbanken lassen die Schulden gerade explodieren (ob sinnvoll oder nicht, wird sich in der anschließenden Verwendung zeigen). Eines Tages werden wir dafür zahlen müssen – Bargeld würde dabei nur stören.

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