Die Bezeichnung Liquidität geht auf das lateinische Wort liquidus zurück, das nichts anderes als flüssig bedeutet. Gemeint ist mit der Liquidität im Grundsatz die Fähigkeit, Wirtschaftsgüter auf dem Markt gegen andere zu tauschen und somit am markt teilhaben zu können. Abgesehen vom durchaus auch vorkommenden Tauschmarkt ist in der Regel eines dieser Wirtschaftsgüter, das den Eigentümer wechselt, Geld bzw. ein geldwertes Zahlungsmittel. Aus diesem Grund ist eine Definition auch die, dass Liquidität die Verfügbarkeit über ausreichend Zahlungsmittel zum Ausdruck bringt.
Im privaten Bereich beziehen sich diese Zahlungsmittel vor allem auf das Bargeld und das Guthaben auf der Bank. Diese liquiden Mittel sind der Teil des Vermögens, der jederzeit zur Verfügung steht, um Ausgaben tätigen zu können. Eine gewisse Liquidität ist vor allem deshalb von großer Bedeutung, weil es neben den alltäglichen Lebenshaltungskosten immer auch überraschende Ausgaben gibt, die bewältigt werden müssen, wie zum Beispiel die Reparatur des Autos oder der Ersatz eines defekten Kühlschranks. Experten empfehlen hierbei oft liquide Mittel in Höhe von zehn Prozent des Vermögens beziehungsweise in Höhe von drei Monatsgehältern.
Diese Empfehlungen sind natürlich immer an das individuelle Leben anzupassen und variieren natürlich vor allem dann, wenn man Familie und Kinder hat. In der Betriebswirtschaftslehre wird die Liquidität definiert als Fähigkeit eines Subjekts der Wirtschaft, immer fristgerecht und ohne Einschränkungen seine fälligen Verbindlichkeiten zu begleichen. Verfügt ein Unternehmen nicht über genügend Liquidität, gilt das neben einer Überschuldung und einer zu niedrigen Eigenkapitalquote zu den häufigsten Ursachen für eine Insolvenz. Daher ist auch hier wie im privaten Bereich die Liquiditätsplanung von großer Bedeutung. Zu beachten ist dabei aber immer auch, dass eine zu hohe Liquidität auch nicht gut ist.
Denn wer zu viel liquide Mittel hortet, statt sie gewinnbringend anzulegen oder in das Unternehmen zu investieren, leidet schnell unter Rentabilitätseinbußen und auch die Auswirkungen der Inflation führen zu einem enormen Wertverlust der überflüssigen Liquidität. In der Volkswirtschaft werden verschiedene Formen der Liquidität beschrieben. So ist es im freien Kapitalverkehr wichtig, dass die Zentralbanken die Liquidität bezüglich der frei verfügbaren und in andere Währungen konvertierbaren Gelder so in Schach halten, dass der Außenwert der eigenen Währung stabil gehalten werden kann. Die Liquidität der Geldmenge betrifft die vorhandene Menge an Geld, die sich im Umlauf befindet, wobei es die verschiedenen Geldmengen M1, M2 und M3 gibt.
Beeinflusst wird diese Geldmenge sowohl von der Konjunktur als auch von der Geldumlaufgeschwindigkeit und der Geldpolitik der jeweilig zuständigen Zentralbank. Zuletzt spricht man noch von der Liquidität eines Marktes, womit das Ausmaß gemeint ist, in dem Mengen von Gütern oder Kapitalverträgen gehandelt werden können, ohne dass es durch vereinzelte Geschäfte zu einer zu großen Beeinflussung des Marktpreises kommen kann.