Bei der Kaufkraftparität handelt es sich um einen Begriff aus der makroökonomischen Analyse, der oft auch als KKP oder im Englischen als PPP für purchasing power parity abgekürzt wird. Der Begriff Parität leitet sich vom lateinischen Wort par aus, was gleich bedeutet. Diese Gleichheit kommt in Form der Kaufkraftparität zustande, wenn bei einem Vergleich von zwei unterschiedlichen geographischen Räumen die gleichen Geldbeträge bezahlt werden müssen, um einen Warenkorb mit bestimmten Produkten und Dienstleistungen erwerben zu können. Bei Ländern aus demselben Währungsraum werden dabei die Preise an sich verglichen.
Bei Ländern mit unterschiedlichen Währungen werden Wechselkurse verwendet, um eine Vergleichbarkeit zu erzielen. Besteht die Kaufkraftparität, sind der nominale und der reale Wechselkurs identisch. Beim Blick auf die Anwendungen der Kaufkraftparität trifft man auf zwei unterschiedliche Einsatzszenarien, nämlich die Verwendung als langfristige Wechselkurstheorie, wobei auch von der Kaufkraftparitätentheorie gesprochen wird, und als Verwendung als so genannter Korrekturfaktor. Bei der Kaufkraftparitätentheorie wird fest davon ausgegangen, dass eventuell bestehende Schwankungen der Wechselkurse zwischen den Währungen verschiedener Staaten deshalb auftreten, um dadurch Unterschiede im Preisniveau ausgleichen zu können.
Die Kaufkraftparitätentheorie orientiert sich dabei am Grundsatz des Gesetzes vom einheitlichen Preis. Dieser Grundsatz sagt aus, dass eine Geldeinheit in allen Staaten die gleiche Kaufkraft haben und somit den gleichen realen Wert besitzen muss, wobei dann von der absoluten Kaufkraftparität gesprochen wird. Diese absolute Kaufkraftparität ist aber in den meisten Fällen nur ein Wunsch, weil zu viele Einflussfaktoren oft sehr spontan und schnell zu Änderungen der Wechselkurse führen, während sich das Niveau der Preise eher langsam ändert. Ziel ist es daher, dafür zu sorgen, dass der Wechselkurs langfristig zumindest annähernd eine Parität erzielt, die dann als relative Kaufkraftparität genannt.
Die Kaufkraftparität wird vor allem dann als so genannter Korrekturfaktor verwendet, wenn zum Beispiel internationale Organisationen wie die Weltbank aussagekräftige Vergleiche des Einkommens verschiedener Staaten erstellen möchten. Die Kaufkraftparität wird dann eingesetzt, um zu vermeiden, dass die Wechselkurse die Ergebnisse verzerren. Die lokale Kaufkraft ist für die Weltbank eine Definition für die Bestimmung der Armut in den Ländern dieser Erde.