Beim MSCI World handelt es sich um einen Aktienindex, der als einer der wichtigsten auf der gesamten Welt zählt. Er wird von MSCI herausgegeben, was als Abkürzung für den US-amerikanischen Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital International steht. Der MSCI World wurde dafür geschaffen, die Entwicklung von Aktien aus den weltweiten Industrieländern abzubilden. Vertreten sind dabei mehr als 1.600 Aktien und das aus den 23 Ländern Australien, Neuseeland, Singapur, Belgien, Deutschland, Spanien, Portugal, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Japan, Irland, Italien, Japan, Kanada, Dänemark, Niederlande, Österreich, Norwegen, Schweiz, Schweden und Vereinigte Staaten von Amerika.
Die Gewichtung der einzelnen Positionen erfolgt durch Morgan Stanley Capital International anhand der Marktkapitalisierung. Zu den Zeiten des Handels an den US-amerikanischen Börsen (ab 15.30 Uhr MEZ) gilt der Wert vom MSCI World als besonders aussagekräftig, was einfach daran liegt, dass der Index sehr abhängig ist von Entwicklung der US-amerikanischen Aktien. Das wiederum ist darauf zurückzuführen, dass wegen diese Werte ein großes Übergewicht im MSCI World besitzen.
So bestand der MSCI World im Jahr 2017 zu 59 % aus US-amerikanischen Unternehmen, während sich dahinter erst Japan mit 9 %, Großbritannien mit 5,6 % sowie Frankreich mit 4 % und Deutschland mit 3,7 % und Kanada mit 3,5 % auf den Plätzen zwei bis fünf einreihen. Bezüglich der verschiedenen Branchen und unabhängig von den Herkunftsländern liegen (Stand ebenfalls 2017) die Banken und Finanzdienstleitungen mit einem Anteil von 18,2 % ganz vorne. Dahinter kommen die Unternehmen der Informationstechnologie mit 16,9 %, Gebrauchsgüter mit 12,3 %, das Gesundheitswesen mit 12 % sowie die sonstigen Industrien und die Basis-Konsumgüterindustrie mit jeweils 11,5 %. Nicht überraschend waren im Jahr 2017 Apple mit 2,23 %, Microsoft mit 1,55 % sowie Amazon und Facebook mit knapp über 1 % die stärksten Einzelwerte im MSCI World.
Zum ersten Mal erfolgte die Berechnung am 31. Dezember 1969, wo eine Geschichte mit Höhen und Tiefen begann. So kam es zu hohen Kurseinbrüchen durch die Ölkrise im Jahr 1973, durch den sich auf die gesamte Welt auswirkenden Schwarzen Montag im Jahr 1987, durch das Platzen der Dotcom-Blase und die Anschläge im September 2001 sowie die Finanzkrise ab dem Jahr 2007 und die Eurokrise ab dem Jahr 2001. Meilensteine in Sachen Erfolg sind das erstmalige Überschreiten der 500 Punkte Marke im Jahr 1989, der Schritt über die 1.000 Punkte Marke im Jahr 1998 und das Übertreffen der 1.500 Punkte Marke im Jahr 2007.
Bei der Berechnung werden drei unterschiedliche Varianten verwendet. Die veröffentliche Fassung ist dabei der Kursindex, bei dem der MSCI World ausschließlich anhand der aktuellen Kurse der Aktien berechnet wird. Dazu gibt es den Performanceindex, der auch Dividenden und andere Sonderzahlungen einberechnet und somit einen viel aussagekräftigeren Wer darstellt.
Diesen Index gibt es einmal mit und einmal ohne die Berücksichtigung von Quellensteuern. Aufgrund der Menge an betrachteten Werten gilt der MSCI World vor allem für weltweit anlegende Aktienfonds als optimaler Vergleichsmaßstab. Während der MSCI World sich ausschließlich mit den Aktien aus den Industrieländern beschäftigt und auch kleine Unternehmen ignoriert, bilden der MSCI Emerging Markets Index die Entwicklung von Aktien aus den Schwellenmärkten und für die Werte der entwickelten Länder, der Entwicklungsländer und kleiner Unternehmen gibt es den MSCI All Country World Investable Market Index.