Der Kapitalmarkt ist ein Teil des Finanzmarktes und bildet dabei den bedeutenden Part, wo sich der Bedarf und das Angebot für mittel- und langfristiges Kapital treffen, wogegen Transaktionen rund um das kurzfristige Kapital auf dem Geldmarkt erfolgen. Auf dem Kapitalmarkt beziehen die Unternehmen einen sehr großen Teil der Gelder, die sie für Investitionen aller Art benötigen. Das funktioniert auf der einen Seite durch die Aufnahme von langfristigen Krediten, die natürlich genauso für den Kapitalbedarf von Privatpersonen in Frage kommen. Zudem nehmen Unternehmen Schuldscheindarlehen bei Banken auf oder beschaffen sich neues Kapital durch die Emission von Aktien oder Anleihen.
Handelsobjekte sind auf dem Kapitalmarkt also die mittel- und langfristigen Finanzierungsinstrumente. Zu den Marktteilnehmern gehören alle so genannten Wirtschaftssubjekte wie private Haushalte, Unternehmen oder auch der Staat, welche alle sowohl als Kapitalgeber oder Kapitalnehmer auftreten können. Kapitalnehmer sind die schon beschriebenen Marktteilnehmer, die Geld benötigen, und Kapitalgeber sind Anleger, die ihr Geld investieren möchten, Vermögen zu bilden oder zu vergrößern.
Was den Preis auf dem Kapitalmarkt betrifft, wird oft allgemein vom Kapitalmarktzins gesprochen, wobei natürlich zwischen den verschiedenen Finanzprodukten unterschieden werden muss. Während bei Krediten tatsächlich vom Zins gesprochen wird, gelten bei Anleihen die Emissions- oder Umlaufrenditen als maßgebliche Werte und bei Aktien die so genannte Dividendenrendite.
Für die Beschreibung von Kapitalmärkten gibt es verschiedene Unterscheidungskriterien. So gibt es zum einen die Aufgliederung in zwei Hauptsegmente, welche aus dem Primärmarkt und aus dem Sekundärmarkt bestehen. Der Primärmarkt ist dafür zuständig, Informationen über die Unternehmen und die entsprechenden Produkte zu liefern, die vor einer Emission stehen. Hier werden also die Erstplatzierungen von Wertpapieren wie Anleihen und Aktien während des Emissionsverlaufs vorgenommen, weshalb auch vom Emissionsmarkt die Rede ist. Der auch als Zirkulationsmarkt bekannte Sekundärmarkt ist dann der Ort für den Wertpapierhandel zwischen den verschiedenen Teilnehmern des Marktes und der bekannteste Sekundärmarkt ist die Wertpapierbörse.
Zudem unterscheidet man den Kapitalmarkt anhand des Organisationsgrades. So gibt es organisierte Märke, bei denen man auf kostengünstige, sichere sowie immer handelbare und dabei auch vom Staat genehmigte Transaktionen trifft. Beste Beispiele sind die Renten- und Aktienmärkte sowie die Emissionsmärkte und die Märkte für den Handel mit Schuldscheindarlehen.
Nicht organisierte Märkte, wie zum Beispiel der Interbankenhandel oder der freie Kapitalmarkt, verzichten auf großartige Organisationen und meist auch auf die Mitwirkung von Börsen, Banken oder Versicherungen. Daher handelt es sich auch häufig um nicht überschaubare und auch nicht sonderlich sichere Transaktionen. Die geringste Organisation findet man in Deutschland auf dem so genannten Grauen Kapitalmarkt, wo zum Beispiel Geschäfte mit Anteilen an Immobilienfonds getätigt werden.