Vorsicht Kostenfalle: Verbraucher sollten bei einem finanziellen Engpass einen großen Bogen um Kreditvermittler machen. Auch wenn diese mit schnellen Zusagen ohne Schufa-Auskunft werben, ist die Chance auf ein Darlehen hier auch nicht größer als bei Banken. Die Kosten aber sind wesentlich höher, warnen ARAG-Experten.
Kreditvermittler vergeben selbst keine Darlehen, sondern reichen nur Anfragen an Banken weiter. Zu den Angeboten gehört auch meist, dass Verbraucher gegen hohe Gebühren Antragsformulare anfordern müssen. Den ersehnten Kredit haben sie damit aber noch lange nicht. Und selbst wenn man über den Kreditvermittler Geld erhalten sollte, wird das Darlehen zumeist bei einer Teilzahlungsbank vermittelt, deren Zinssätze wesentlich höher sind als bei Geschäftsbanken oder Sparkassen.
Eine bessere Alternative sind Bank oder Sparkasse. Wie schnell einem dort geholfen wird, hängt aber immer von der Bonität des Kunden ab. Bei entsprechenden Sicherheiten bietet sich etwa ein Ratenkredit an. Damit steht das Geld in ein bis zwei Tagen zur Verfügung. Die eigene Hausbank ist dabei aber nicht immer die günstigste Wahl. Bei Ratenkrediten wie bei allen anderen Darlehen sollte man daher die Preise möglichst vieler Kreditinstitute vergleichen. Es gibt viele Formen, die sich in Zinshöhe und Laufzeit oft stark unterscheiden. Aussagekräftig ist aber allein der effektive Jahreszins. Kreditinstitute sind gesetzlich verpflichtet, diesen anzugeben.
Wer es besonders eilig hat, kann seine Bank bitten, den Dispokredit zu erhöhen. Dann steht das Geld sofort zur Verfügung. Derzeit liegt der Zinssatz für Dispo-Kredite durchschnittlich bei etwa zehn Prozent. Daher ist die Lösung nur empfehlenswert, wenn man das Konto in wenigen Monaten wieder ausgleichen kann. Ansonsten wird der „Dispo“ zu einer recht kostspieligen Angelegenheit. Noch teurer wird es, wenn man das von der Bank oder Sparkasse eingeräumte Limit des Dispokredits ohne Rückfrage überzieht. Bei solchen geduldeten Überziehungen kommen nochmal mindestens drei bis vier Prozent Zinsen obendrauf.
Schnell, relativ unbürokratisch und anonym gibt es Geld laut ARAG in Pfandhäusern. Bei dieser Art des Kredits haftet der Kunde nur mit dem eingebrachten Pfand. Das kann er innerhalb einer bestimmten Frist wieder auslösen. Zusätzlich zum geliehenen Betrag kann das Pfandhaus allerdings noch Zinsen in Höhe von einem Prozent und gesetzlich festgelegte Gebühren verlangen. Nach Verstreichen der Frist wird das Pfand verkauft oder versteigert – ein Mehrerlös geht an den Pfandgeber. Wird weniger erlöst als für das Pfand beliehen wurde, bleibt das Pfandhaus auf dem Verlust sitzen. Darum geben Pfandhäuser nie den tatsächlichen vollen Wert des Gegenstandes heraus.