Tradingplan

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Trading Plan: Voraussetzung für den erfolgreichen Börsenhandel

Viele Trading-Neulinge beginnen den Börsenhandel mit der unrealistischen Erwartung, schnelles Geld machen zu können. Sie übersehen, dass erfolgreiches Handeln diszipliniertes Vorgehen und das Einhalten wichtiger Regeln voraussetzt. Trading-Experten zufolge haben gerade einmal fünf Prozent aller Händler einen Trading Plan.

Definition: Was ist ein Tradingplan?

Ein Tradingplan (Trading Setup) ist ein übersichtlich gestalteter und in Stichworten formulierter Plan, den Trader zum erfolgreichen Handeln von Finanzprodukten benötigen. Denn planloses Agieren in den Markets ist mit unkalkulierbaren Risiken verbunden. Einmal aufgestellt, sollte sich der Trader diszipliniert an diese Aufgaben- und Regelliste halten. Auch wenn er seine Ausbildung bei den Branchenbesten absolviert hat, können seine Entscheidungen fehlerhaft sein.

Trading Anfänger üben am besten vor dem Handel mit Echtgeld mit dem von ihrem Broker angebotenen kostenlosen Demokonto. Dieses gibt die realen Marktbedingungen wieder und ermöglicht die realistische Einschätzung des eigenen Verhaltens. Nach einer genauen Analyse seiner Tradinghistorie entwirft er dann seinen individuellen Trading Plan und hält ihn handschriftlich in einem Notizbuch fest. Daytrader stellen einen 24-Stunden-Plan auf.

Für längere Positionen empfiehlt sich die Anlage eines Wochenplans. Der Plan für den Handel an der Börse kann auch im Nachhinein erstellt werden. Anschließend arbeitet der Trader ihn an jedem Handelstag schrittweise ab. Um stets zielführend zu sein, müssen Handelspläne von Zeit zu Zeit ergänzt und verbessert werden.

Was sollte ein Trading Plan beinhalten?

Ein gutes Trading Setup enthält:

– das persönliche Tradingziel
– die Höhe des Startkapitals
– den Broker
– die Markets und Handelszeiten
– den Zeithorizont der Trades
– die maximale Anzahl der Transaktionen
– die Strategie
– die Orderarten (Take-Profit, Stop-Loss)
– die Ein- und Ausstiegssignale

Bevor der Händler sich sein persönliches Setup erstellt, überprüft er seine Motivation. Geht es ihm lediglich um einen Zuverdienst, weicht sein Plan geringfügig von dem eines Vollzeit-Traders ab. Ebenfalls wichtig: die avisierten Gewinne im Neben- oder Haupterwerb. Zum Trading Setup gehört natürlich auch ein gutes Management der Kapitaleinsätze.

Von diesen anfänglichen Entscheidungen hängt nicht nur die Wahl der Markets und Handelsinstrumente, sondern das gesamte Money und Risikomanagement ab. Der Trading-Plan enthält darüber hinaus den Namen des Brokers und das Handelsinstrument. Ebenfalls im Plan des Traders festgehalten sind die Märkte, in denen er aktiv ist, und deren Handelszeiten. Der Zeitrahmen hängt davon ab, ob er sich für den Intraday-Handel entscheidet oder Orders mit mehrtägiger Haltedauer platziert.

Handelt er bereits auf einer Broker-Plattform, kann er anhand seiner Trading-Historie einschätzen, wie viele Trades von welcher durchschnittlichen Haltedauer er täglich oder wöchentlich ausführt. Um die Anzahl der Trades zu begrenzen, wenden Börsenhändler eine Faustregel an. Sie multiplizieren die Anzahl der erfolgreich geschlossenen Positionen mit dem Faktor 1,2. Außerdem ist es wichtig, die bei der eigenen Strategie genutzten Ein- und Ausstiegssignale zu beschreiben.

Wer braucht einen Trading Plan?

Einen Handelsplan benötigen grundsätzlich alle Trader. Egal ob sie als Daytrader aktiv sind oder 4-Stunden-Handel tätigen. Ein solcher Trading-Plan ist für langjährig erfahrene Händler genauso wichtig wie für Trading-Anfänger. Diese können ihren erstellten Handelsplan mit einem risikofreien Demokonto ihres Brokers ausgiebig testen.

Warum ist ein Trading-Plan so wichtig?

Trader, die entsprechend ihrem individuellen Handelsplan vorgehen, vermeiden übereilte Entscheidungen, die oft hohe finanzielle Verluste verursachen. Fehlentscheidungen an der Börse entstehen oft, wenn Händler sich von ihren Emotionen leiten lassen. Dann können sie ein mögliches Risiko nicht mehr richtig einschätzen. Der detaillierte Plan hilft ihnen dabei, die ausgearbeitete Strategie auf den avisierten Märkten zielführend umzusetzen.

Einsteiger lernen, mit seiner Hilfe Verlusttrades zu analysieren und zu bewerten. Und sie zukünftig zu minimieren. Ein weiterer wichtiger Grund, einen Plan für den Handel aufzustellen, ist die Absicht, damit möglichst hohe Gewinne in den Markets zu erzielen (schnelleres Erkennen potenzieller Marktchancen).

Welche Trading-Richtlinien und -Regeln sollte der Trader beachten?

Zu den wichtigsten Trading Richtlinien gehören die fundamentale Analyse, die Chart-Analyse und die Ein-bis-zwei-Prozent-Trading-Regel. Diese besagt, dass der Trader die maximale Positionsgröße auf 1 bis 2 % seines Kontostands begrenzen sollte. Für die fundamentale Analyse verwendet der Händler einen aktuellen Wirtschaftskalender. Diesen überprüft er auf wichtige Nachrichten.

Relevante News wie die Zinsentscheidungen der EZB werden im Plan mit dem jeweiligen Tagesdatum eingetragen. Politische Entscheidungen fließen ebenfalls in die fundamentale Analyse ein und werden im Plan vermerkt. Bei der Chart-Analyse schaut sich der Trader den Tageschart (D1 Chart) und den für den gewählten Zeithorizont geeigneten Chart an (H4 für Vier-Stunden-Orders). Er analysiert den Kurstrend und die Widerstandszonen im D1 und danach im H4 Chart. Ergebnisse wie die Übereinstimmung von D1 und H4 bei Trendrichtung und Widerstandszonen hält er in seinem Plan fest.

Die im Setup enthaltenen Trading Regeln betreffen das Money Management und das Risikomanagement. Wie viel Kapital eingesetzt wird, richtet sich danach, welchen Timeframe die eröffnete Position hat. Für 5-Minuten-Trades empfiehlt sich der normale, für längere Positionen ein geringerer Einsatz. Tools für ein gutes Money Management sind Stop-Loss- und Take-Profit-Orders. Mit dem Setzen eines Stop Loss schließt der Trader die Position, bevor er noch mehr Kapital verlieren kann.

Take-Profit-Orders sind Werkzeuge, mit denen er sich einen höchstmöglichen Gewinn sichert. Stop-Loss-Orders werden zwecks bestmöglichen Risikomanagements stärker gewichtet als Take-Profit-Orders. Ebenfalls in den Tradingplan gehören wichtige Aspekte der Trading Psychologie. So sollte beispielsweise notiert werden, was im Verlustfall zu tun ist (den Einsatz der eröffneten Position nicht erhöhen, keinen weiteren Trade platzieren).

Fazit

Von einem Plan für den eigenen Börsenhandel können Trading-Anfänger und erfahrene Trader gleichermaßen profitieren. Schriftlich fixierte Richtlinien fördern diszipliniertes Agieren und tragen zur Risikominimierung und Erzielung höherer Gewinne bei.

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