Auf Bücher zahlen Leser in Deutschland eine Umsatzsteuer von sieben Prozent. Bei den E-Book-Varianten der literarischen Werke sparen Verbraucher nicht viel gegenüber der traditionellen Print-Ausgabe. Grund dafür sind Buchpreisbindung und höhere Umsatzsteuer.
Viele Verbraucher gehen davon aus, dass digitale Versionen von Büchern günstiger sein sollten, da bei die Produktionskosten entsprechend geringer erscheinen. Die Realität sieht aber anders aus, denn oft liegen zwischen den Preisen für Print- und Digital-Fassung eines Werks nur wenige Euro. Zum einen liegt das an der Buchpreisbindung, der rechtlich gesehen auch E-Books unterliegen. Die Regelung soll für fairen Wettbewerb sorgen, aber nicht alle Teilnehmer des Buchhandels teilen diese Ansicht, da ihnen bei der Preisgestaltung die Hände gebunden sind. In Deutschland genießen sonst nur Arzneimittel diese Sonderbehandlung.
ARAG-Rechtsexperten weisen darauf hin, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) jetzt entschied, dass alle EU-Staaten auch auf elektronische Bücher den jeweils landesüblichen, vollen Steuersatz erheben müssen (EuGH, Az.: C-502/13 und C-479/13). Damit ist festgelegt, dass Kunden für elektronische Literatur in Deutschland den vollen Steuersatz von 19 Prozent bezahlen.