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In der Finanz- und Börsenterminologie spricht man immer dann von einem so genannten Short Squeeze, wenn die Leerverkäufer eines bestimmten Wertpapiers durch – aus welchem Grund auch immer – rasant ansteigende Kursverläufe zu einer Glattstellung bzw. Auflösung von Positionen veranlasst werden. Somit kann man mit Short Squeeze auch die Angebotsknappheit an bestimmten Wertpapieren bezeichnen, die im Vorfeld geshortet, also leerverkauft, wurden.
In Folge eines solchen Leerverkaufs muss also wiederum eine Glattstellung erfolgen. Kommt es nun zu einem Anstieg des Kursverlaufs, so müssen im Sinne einer Verlustbegrenzung groß angelegte Rückkäufe erfolgen, was wiederum einen Short Squeeze nach sich ziehen kann und ein hohes Verlustrisiko für die Leerverkäufer birgt.
Beispiel für einen Short Squeeze
Ein sehr bekanntes Beispiel ist die Aktie von VW im Oktober des Jahres 2008. Viele Marktteilnehmer hatten mit einem fallenden Aktienkurs gerechnet.
Porsche teilt jedoch am 26. Oktober mit, es werde seinen Anteil von 35 Prozent an VW auf 45 Prozent erhöhen. Darüber hinaus hatten sich die Zuffenhausener weitere Anteile über Optionen gesichert. Weil das Land Niedersachsen traditionell mit 20 Prozent bei VW investiert ist, waren am freien Markt nur noch wenige Papiere zu haben. Das Volumen der Leerverkäufe betrug aber sagenhafte 12 Prozent der Anteilsscheine, und so mussten bei der Ankündigung des Sportwagenbauers in kürzester Zeit bei geringem Angebot massenweise Aktien gekauft werden. Die Folge war eine surreale Bewertung von VW, der Kurs stieg von 200 Euro auf mehr als 1000 Euro.