Mit der Richtlinie Basel II sind Banken verpflichtet, die Eigenkapitalanforderungen und das Risiko der vergebenen Kredite miteinander zu verknüpfen. Das sorgt dafür, dass Selbstständige und Freiberufler bei der Kreditvergabe schlechtere Karten haben. Angestellte können einen regelmäßigen monatlichen Gehaltseingang verzeichnen, bei Selbstständigen schwankt das Einkommen von Monat zu Monat teils erheblich. Damit ist ein höheres Risiko für die Banken zu erwarten, dass es zu einem Kreditausfall kommt. Um dennoch Selbstständigen und Freiberuflern ein Darlehen anbieten zu können, werden erhöhte Zinsen erhoben. Selbst die Gebühren für den Kredit werden teurer, da es aufwändiger ist, ein Durchschnittseinkommen anhand der geschäftlichen Unterlagen zu ermitteln.
Was tun, um die Kosten zu senken?
Es gibt aber auch Möglichkeiten, wie die Kosten für den Kredit gesenkt werden können. Dazu zählen Bürgen und ein zweiter Kreditnehmer, die die Sicherheit der Bank erhöhen. Sie werden oftmals von Haus aus verlangt. Auch eine Immobilie als Sicherheit kann hilfreich sein.
Darüber hinaus sollten die Förderangebote der KfW berücksichtigt werden. Gründer und Selbstständige in der Wachstumsphase erhalten hier zinsgünstige Darlehen, die Hausbank muss nur einen Teil des Risikos tragen, so dass die Kosten verringert werden können.
Flexibilität ist entscheidend
Wichtig bei Krediten für Selbstständige ist eine möglichst hohe Flexibilität. Die Kreditraten sollten nicht zu hoch gewählt werden, damit die Bank auch dann bedient werden kann, wenn eine Auftragsflaute herrscht oder Zahlungen von Kunden ausfallen. Zusätzlich sollten Sondertilgungen möglich sein, natürlich kostenfrei. Dann kann in Zeiten guter Geschäftslage ein Teil des Kredits vorzeitig abgelöst werden. Die schnellere Rückzahlung kann dann zu verringerten Zinskosten führen.