Dispokredite sind teuer, aber sehr flexibel. Deshalb werden sie gerne genutzt. Aktuellen Untersuchungen zufolge nutzt jeder sechste Deutsche den Dispokredit auf seinem Girokonto. Dass dafür bis zu 14 Prozent, teilweise sogar noch höhere Zinsen fällig werden, wird hingenommen. Und das, obwohl Verbraucherschützer in diesem Zusammenhang schon mehrfach von echtem Zinswucher gesprochen haben.
Alternative: Rahmenkredit
Doch der teure Dispokredit stürzt viele Verbraucher in die Schuldenfalle. Denn einmal ins Minus geraten, gelingt es nur sehr schwer, wieder heraus zu kommen. Eine Alternative zum Dispokredit hat sich deshalb am Markt mittlerweile durchgesetzt: Der Rahmenkredit, auch bekannt als Abrufkredit.
Er muss nicht bei der kontoführenden Bank abgeschlossen werden, sondern kann bei jeder Bank des Vertrauens genutzt werden. Die Zinsen für den Abrufkredit sind dabei deutlich geringer, als beim klassischen Dispo. Sie liegen etwa die Hälfte unter den Dispozinsen. Flexibilität wird dabei auch beim Rahmenkredit groß geschrieben, wenngleich diese nicht an den klassischen Dispo heran reicht.
Wie der Rahmenkredit genutzt wird
Der Rahmenkredit wird in einer bestimmten Höhe bei einer beliebigen Bank abgeschlossen. Voraussetzung ist natürlich die Bonität des Antragstellers, die zuvor überprüft wird. Die Zinssätze können sich verändern, je nachdem, wie sich der allgemeine Finanzmarkt verhält. Eine Zinsgarantie gibt es dementsprechend nicht.
Wird nun zusätzliches Geld etwa für die Autoreparatur, die Anzahlung für den nächsten Urlaub oder die Nachzahlung an den Stromanbieter benötigt, reicht eine kurze Mitteilung per Telefon oder online an die Bank. Diese überweist den gewünschten Betrag auf das entsprechende Konto. Die Rückzahlung erfolgt zumeist in kleinen Teilbeträgen, mindestens zwei Prozent pro Monat sollten es sein. Sondertilgungen sollten auch jederzeit kostenfrei ermöglicht werden.