Neben den in aller Munde befindlichen Währungen Euro, US-Dollar, Schweizer Franken und auch Yen taucht immer wieder auch das Britische Pfund auf. Das mit GBP abgekürzte Britische Pfund ist die offizielle Währung des Vereinigten Königreiches inklusive der Kanalinseln und der Isle of Man. Beim britischen Pfund handelt es sich nachgewiesen um die älteste Währung auf der Welt, die sich auch heute noch im Umlauf befindet.
Dabei reicht die Geschichte der Währung über 1.200 Jahre zurück. Der von 757 bis 796 n. Chr. lebende erste angelsächsische König Offa von Mercia führte während seiner Regentschaft den Silberpenny ein und orientierte sich dabei an dem feinsilbergehalt und dem Gewicht, wie es von den Pfennigen der Karolinger auf dem Festland zu dieser Zeit bekannt war. Mit einem Gewicht von 1,3 Gramm pro Münze wurde die Währung sowohl zu einer Gewichtseinheit als auch zu einer Zähleinheit für die Masse von silbernen Münzen. Gerade wenn höhere Summen bezahlt und viele Silbermünzen auf den Tisch gelegt werden mussten, sprach man oft von Pounds of Sterling, wodurch dann im Nachhinein die Bezeichnung Pound Sterling oder eben Pfund Sterling entstand, wie das Britische Pfund offiziell genannt wird.
Zudem wurde im alten Rom bei Währungen auch schon von As gesprochen, was gleichbedeutend war mit Pfund. Die Bezeichnung Sterling war im 11. Jahrhundert ein Begriff, der die Qualität von Silber bezeichnete und erwies sich somit als ein optimaler Name für eine Münze, in die die Menschen Vertrauen haben sollten. Dieses Vertrauen und auch die Beständigkeit machte den Penny zu einer bedeutenden Handelsmünze, die schnell auch in ganz Europa verbreitet war.
Zwischen 1930 und 1950 gab es den so genannten Sterlingblock und mit Beginn des Zweiten Weltkriegs die dann auch mit festen Regeln und Bindungen ausgestattete Sterling Area, wo sich mehrere Staaten zusammenschlossen, die ihre Währung nach dem Pfund Sterling ausrichteten und somit eine der ersten Währungsunionen nach den Anfängen der Weltwirtschaftskrise gründeten. Auch weitere Krisen wie die erste Ölkrise im Jahr 1973, eine Inflationsrate von 17 % im Jahr 1974, die Sterlingkrise im Jahr 1976 und den Schwarzen Mittwoch im Jahr 1992, als das Britische Pfund aufgrund eines zu hohen Abwertungsdrucks aus dem Europäischen Wirtschaftssystem (EWS) genommen werden musste, überstand die Währung, die von zahlreichen Staaten für die Währungsreserve verwendet wird und nach wie vor als eine der wichtigsten Währungen der Welt gilt.
Zusammen mit Dänemark bildete das Vereinigte Königreich als Mitglied der Europäischen Union eine Ausnahmestellung, weil sich beide durch eine Opting-Out-Klausel das Recht sicherten, den Euro nicht als Währung einführen zu müssen. Nach dem Brexit wird es wohl auch langfristig so bleiben, dass das Britische Pfund nach wie vor die Währung des Vereinigten Königreiches bleiben wird. Auf dem Finanzmarkt ist das Britische Pfund die Nummer vier der gehandelten Währungen, wobei vor allem die Währungspaare mit dem US-Dollar, den Euro und dem Yen als sehr beliebt gelten.