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Was sind Blue Chips?
Als Blue Chips bezeichnet man die Aktien von Unternehmen, die in ihrem jeweiligen Land aufgrund verschiedener Kriterien eine besondere Stellung einnehmen. Bei den harten Kriterien sind das im Allgemeinen:
- die Marktkapitalisierung,
- das durchschnittliche Handelsvolumen oder
- die Unternehmensgröße, gemessen an Umsatz und Gewinn,
Weitere wichtige, eher weiche, Merkmale von Blue Chip-Aktien sind beispielsweise ihre Unternehmenshistorie, der Bekanntheitsgrad, die Marktstellung, finanzielle Stabilität und Finanzkraft oder Wachstumswerte.
Blue Chips werden meist in einem länderspezifischen bzw. regionalen Auswahlindex gebündelt, der die wichtigsten und größten Aktiengesellschaften eines Landes abbildet. Dieser Standardindex wird meist auch verwendet, wenn über die Kursperformance des Aktienmarktes eines Landes berichtet wird. Die Blue Chip-Aktien stehen damit also auch stellvertretend für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes.
Wo sind Blue Chip-Aktien gelistet?
Bekannte Beispiele für solche Auswahlindizes, in denen die Blue Chip-Aktien eines Landes gebündelt werden, sind der:
- DAX für Deutschland,
- Dow Jones für die USA,
- Nikkei für Japan,
- CAC 40 für Frankreich oder
- FTSE für Großbritannien.
Darüber hinaus können Blue Chips aber auch in regionalen oder überregionalen Indizes gelistet werden. Ein Beispiele dafür ist der Euro Stoxx 50, der die 50 größten Unternehmen aus der Eurozone erfasst.
Was sind die Vorteile von Blue Chips?
Anleger investieren gern in Blue Chip-Aktien, da diese Anlagen als besonders sicher und wertbeständig gelten. Zudem weisen Blue Chips meist eine lange Historie an positiver Wertentwicklung auf und schütten in der Regel kontinuierlich und stabil Dividenden aus. Da Blue Chips häufig schon lagen am Markt vertreten sind, haben sie sich auch in Krisenzeiten als Widerstandsfähig gezeigt.
Zwar weisen Blue Chips häufig nicht die Wachstumswerte auf wie junge und aufstrebende Unternehmen, die auf neue Technologien setzen. In einem Portfolio erweisen sie sich aber als wichtiger Stabilitätsfaktor, der das Gesamtrisiko des Portfolios begrenzen kann.
Wie kann man in Blue Chip-Aktien investieren?
In Blue Chip-Aktien kann über verschiedene Wege investiert werden. Der direkteste ist der Kauf eines einzelnen Wertes, also z.B. eines Unternehmens aus dem deutschen Leitindex DAX. Dazu muss nur eine Kaufordern beim Broker für die gewählte Aktie in der gewünschten Stückzahl und zum festgelegten Preis platziert werden.
Alternativ kann man auch den Index direkt kaufen, mit dem die Blue Chips abgebildet werden. Das geht beispielsweise über einen ETF, für den man auch ein Depot bei einer Onlinebank oder einem Wertpapierhändler benötigt. Die Kaufabwicklung ist ähnlich einfach wie beim Kauf einer Aktie. Der Index-ETF bildet dann 1:1 die Entwicklung des Performance des zugrunde liegenden Leitindex ab.
Darüber hinaus sind Blue Chips auch Bestandteil zahlreicher anderer Fonds. Das können beispielsweise Fonds sein, die sich mit einem speziellen Thema (Technologie, Umwelt) oder einer speziellen Region (Emerging Markets) beschäftigen. In diesem Fall sollten sich Anleger aber bewusst sein, dass der gewählte Blue Chip nur einen kleinen Anteil am Fonds besitzt und damit die Fonds-Performance durch viele andere Faktoren beeinflusst werden kann.