Aktienindex

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Definition: Was genau sind Aktienindizes?

Ein Aktienindex zeigt den allgemeinen Kursverlauf mehrerer Aktien auf. Hierbei kann er sich beispielsweise auf ein Land oder auch auf eine bestimmte Branche beziehen. Für Deutschland ist der wichtigste Index der „Deutsche Aktienindex DAX30“. Er beinhaltet die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften (seit Marktkapitalisierung). Andere bekannte Indizes sind zum Beispiel der EUROSTOXX50 für Europa, der DOW JONES für USA und der NIKKEI für Japan. Die Gewichtung der verschiedenen Aktien im Index muss allerdings nicht bei allen Indizes übereinstimmen.

Welche Gewichtungsmethoden gibt es?

Für die Gewichtung sind drei Methoden wesentlich:

– die Gewichtung nach der Marktkapitalisierung, wobei Kursveränderungen großer Unternehmen den Index stärker verändern als die Kursbewegungen kleiner Aktiengesellschaften,
– die Gleichgewichtung sowie
– die Gewichtung nach Kursniveau, wobei Aktien mit höherem Börsenkurs auch ein höheres Gewicht besitzen als die Aktien mit geringem Kurs.

Welche Gewichtungsmethode am sinnvollsten ist, darüber bestehen sehr unterschiedliche Meinungen.

Was versteht man unter Kursindex, Performance-Index und Preis-Index?

Bei einem Aktienindex unterscheidet man hauptsächlich zwischen dem Kurs- und dem Performance-Index. Beim Kursindex betrachtet man die Wertentwicklung einer einzelnen Aktie. Hierbei erfolgt allerdings keine Berücksichtigung der Dividende. Bei Performance-Indizes werden dagegen auch die Dividendenausschüttungen berücksichtigt, hierbei wird die ausgeschüttete Dividende wieder zum Kurs hinzuaddiert. Der Preisindex repräsentiert den Kursindex der beinhalteten Aktien.

Welchen Zweck erfüllt ein Aktienindex?

Indizes sind vor allem wichtig aufgrund ihrer Bedeutung als Benchmark, d. h. Vergleichsmaßstab, und werden oft auch als Barometer für die Marktstimmung gesehen. So können durch den Index-Stand die Trends des Gesamtmarktes einfacher beobachtet werden. Zum Beispiel sollte ein Aktienfonds, welcher in große deutsche Aktienwerte investiert, mindestens die gleiche Rendite erreichen wie der DAX, um sich günstig auf Ihre Finanzen auszuwirken.

Welche Aktienindizes gibt es weltweit?

Für jedes Land gibt es eine Vielzahl an eigenen Indizes, wobei sich zumeist einer davon als Leitindex durchsetzt. Die bedeutendsten Indizes der USA sind der Dow Jones Industrial Average, der Standard & Poor’s 500 sowie der Nasdaq Composite. Die wichtigsten der asiatischen Indizes sind der Nikkei 225, der Hang Seng, Shanghai Composite sowie der KOSPI.

Was sind die wichtigsten Aktienindizes in Deutschland?

Als wichtigste deutsche Indizes gelten der DAX, MDAX, SDAX sowie der TecDAX.

Der DAX – der deutsche Leitindex

Der Geburtstag des DAX ist der 1. Juli 1988. Dieser Performance-Index löste den vorherigen FAZ-Index ab und begann mit 1000 Punkten. Heute ist er der Liebling der deutschen Anleger. Als Börsenbarometer enthält der DAX die 30 größten Konzerne Deutschlands. Natürlich gab es in der mehr als dreißigjährigen Geschichte viele Auf- und Abstiege in die erste Börsenliga. Die Auswahlkriterien hierbei sind Marktkapitalisierung sowie Börsenumsatz.

Der MDAX – die zweite deutsche Börsenliga

Der Midcap-DAX, kurz MDAX genannt, beinhaltet die 50 größten deutschen Unternehmen, gemessen nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz. Hier haben vor allem exportorientierte Konzerne ihren Platz, in den vergangenen Jahren wurden allerdings auch einige Unternehmen aus dem Immobiliensektor aufgenommen. Berechnet wird der MDAX als Performance- sowie als Kursindex, wobei der Performance-Index üblicherweise Beachtung findet.

Der SDAX – der Nebenwerteindex

Der Small-Cap-Index besteht seit 1999 und beinhaltet 50 Aktien der Plätze 81 bis 130. Bei den aufgeführten Unternehmen handelt es sich um buchstäbliche Ertragsperlen.

Der Tec-DAX – die Technologiewerte

Nach Zusammenbruch des Marktes in 2000 entstand der TecDAX als Nachfolger des Nemax. Hierin sind 30 Aktien des Technologiesektors vertreten. Seit 2011 ging es mit dem TecDAX stetig aufwärts und er konnte seinen Wert vervielfachen.

Der HDAX

Der HDAX 110 gehört zur großen Index-Familie und umfasst 30 Werte aus dem DAX, 50 Aktien aus dem MDAX sowie dreißig Anteilsscheine des TecDAX. Keine Berücksichtigung finden dagegen die fünfzig Aktien aus dem SDAX.

Der CDAX

Er stellt das deutsche Gegenstück zum New York Stock Exchange Composite Index (NYSE Composite) dar und enthält alle deutschen Aktien der Bereiche Prime Standard sowie General Standard. Insgesamt sind derzeit 400 Aktien im CDAX aufgeführt.

Wie kann man in einen Aktienindex investieren? – Die ersten Schritte …

Um generell mit einer Investition starten zu können, müssen ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Dies erfolgt in drei Schritten:

1.) Wertpapierdepot

Benötigt wird eine Art Konto, auf dem die gekauften Wertpapiere angelegt werden können. Es kann zum Beispiel bei der Hausbank eröffnet werden, wobei es bei anderen Anbietern meist bessere Konditionen für An- und Verkauf und die Depotführung gibt. Direktbanken ohne Filiale und Bankschalter bzw. sogenannte Online-Broker sind in der Regel preiswerter.

2.) Depot-Eröffnung

Ganz einfach können die jeweiligen Formulare auf den Internetseiten des ausgewählten Anbieters heruntergeladen und ausgedruckt sowie die Daten ergänzt werden. Zu Kenntnissen und Erfahrungen im Wertpapierhandel kreuzen Sie die entsprechende Produkt- oder Risikoklasse an, die Sie bei Ihrer jeweiligen Bank erfahren. Anschließend lassen Sie sich bei einer Postfiliale den sogenannten PostIdent-Coupon ausstellen und senden alle Formulare an die Bank. Kurze Zeit später erhalten Sie die Kontonummer Ihres ersten Depots per Post, die Passwörter werden separat verschickt.

Orderabgabe

Da die Ordnermasken der jeweiligen Online-Banken selbsterklärend sind, können die Transaktionen in der Regel problemlos durchgeführt werden. Suchen Sie sich die gewünschten Zertifikate aus und geben Sie Wertpapierkennnummer und Namen ein sowie die Stückzahl und den Börsenplatz. Sie können zwischen verschiedenen Typen von Kaufordern wählen, zum Beispiel:

– Billigst-Order: ohne Kursbeschränkungen. Es wird an der Börse für den Kaufantrag der günstigste Verkaufsauftrag mit der gleichen Stückzahl gesucht.
– limitierte Kauf-Order: wird nur ausgeführt, wenn das festgelegte Limit nicht überschritten wird
– Stop-buy-Order: wird erst ausgeführt, wenn die angegebene Obergrenze überschritten wird

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