Kredite sind günstiger – so günstig wie nie, um genau zu sein. Und sie kosten sogar weniger Zinsen, als man für Anlagen bekommt. Das hieße in der Praxis, dass man mit einem aufgenommenen Kredit, der sicher und längerfristig angelegt wird, Geld verdienen kann. Das zumindest geben einige Entdeckungen in der Bankenwelt zu hoffen. So zahlt man für zehnjährige Hypothekendarlehen teilweise nur noch 2,39 Prozent, kann für ein Festgeld über die gleiche Laufzeit jedoch stolze 3,8 Prozent erhalten. Lohnt es sich jetzt also, mit dem Kredit Geld zu verdienen?
Gedankliches Durchspiel funktioniert
Wenn man das Ganze gedanklich durchspielt, funktioniert es. Wer sich bei Bank A zu 2,39 Prozent ein Darlehen von 100.000 Euro beschafft und dieses bei Bank B über zehn Jahre zu 3,8 Prozent anlegt, hat einen Gewinn gemacht. Der Teufel steckt aber, wie so oft, im Detail.
Zum Einen muss die Bank, die diesen günstigen Kreditzins anbietet, erst einmal gefunden werden. Meist ist er nämlich bonitätsabhängig und die wenigsten Verbraucher erfüllen die strengen Kriterien der Banken. Außerdem müssen Kosten für eine Grundschuldeintragung eingerechnet werden, ein abgezahltes Haus muss vorhanden sein, da die günstigen Kreditzinsen nur für Hauskredite gewährt werden. Darüber hinaus darf die Kredit gebende Bank nicht vorschreiben, was mit dem Geld aus dem Darlehen zu machen ist. Es darf also nicht an Bau- oder Modernisierungsarbeiten gebunden sein.
Gefahren beachten
Außerdem ergeben sich Gefahren, denn besonders hohe Zinsen für Anlagen bieten vor allem Banken aus dem Ausland. Sollten diese einmal pleite gehen, greift zwar innerhalb der EU die gesetzliche Einlagensicherung über 100.000 Euro, jedoch muss man sich an das jeweilige Land wenden. Da können schon einige Monate ins Land gehen, bevor das Geld wieder ausgezahlt wird.