Inhaberaktie

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Die Inhaberaktie: Informationen und Hintergründe

Aktionäre sind entweder im Besitz von Inhaber- oder Namensaktien. Beide Aktienformen haben ihre Vor- und Nachteile, die jeder Aktionär vor dem Kauf von Aktien kennen sollte. Hier sind die wichtigsten Informationen und Hintergründe zur Inhaberaktie.

Was ist eine Inhaberaktie?

Eine Inhaberaktie ist ein Wertpapier, das einen Bruchteil des Grundkapitals an Aktiengesellschaften verbrieft. In Bezug auf ihre Übertragbarkeit ist eine Inhaberaktie, wie der Name bereits zum Ausdruck bringt, als Inhaberpapier ausgestaltet. Sie läuft nicht auf eine definierte Person (wie die Namensaktie), sondern auf den Inhaber der Aktie.

Was ist der Unterschied zwischen Inhaber- und Namensaktie?

Im Gegensatz zur Namensaktie bleibt bei der Inhaberaktie der Kontakt zwischen dem Aktionär und der Aktiengesellschaft völlig anonym. Da die Übertragung des Aktienbesitzes bei Inhaberaktien formlos ohne Weitergabe des Namens des neuen Inhabers an die Aktiengesellschaft erfolgt, kennt die AG ihre Aktionäre nicht. Bei Namensaktien hingegen müssen die Aktienbesitzer in das elektronisceh Aktienregister einer Gesellschaft eingetragen werden.

Inhaberaktie
Bei Inhaberaktien bleibt der Besitzer anonym

Was sind die Vorteile von Inhaberaktien?

Der größte Vorteil von Inhaberaktien ist deren hohe Verkehrsfähigkeit. Inhaberaktien lassen sich von Aktionären, Aktiengesellschaften und den beteiligten Depotbanken sehr einfach verwalten und handeln. Im Gegensatz zum Handel bzw. der Verwaltung von Namensaktien muss die Aktiengesellschaft kein elektronisches Register führen. Die Depotbank wiederum muss keine persönlichen Daten des Aktionärs zur Speicherung im Aktienregister übermitteln. Bei einem Verkauf von Inhaberaktien gehen alle mit der Aktie verbundenen Rechte, wie beispielsweise das Stimmrecht und der Dividendenanspruch, direkt auf den neuen Aktionär über, ohne dass dafür ein verwaltungstechnischer Akt erforderlich wäre.

Für Aktionäre besteht der größte Pluspunkt von Inhaberaktien in deren Anonymität. Vor allem Großanleger, die das Licht der Öffentlichkeit scheuen, investieren oftmals gerne in diese Aktienform. Sie ermöglicht ihnen, gegenüber der Aktiengesellschaft und der Öffentlichkeit anonym zu bleiben.

Was sind die Nachteile von Inhaberaktien?

Inhaberaktien bringen vor allem für Aktiengesellschaften gewisse Nachteile mit sich. Der wesentlichste Nachteil ist, dass Aktiengesellschaften bei Inhaberaktien ihre Aktionärsstruktur nicht im Detail kennen. Das führt dazu, dass sie nicht in direkten Kontakt mit ihren Aktionären treten können und sich die gesamten Investor Relations deutlich schwieriger gestalten als bei Namensaktien. Zudem führt die anonyme Aktionärsstruktur von Inhaberaktien dazu, dass das Abstimmungsverhalten bei den Hauptversammlungen der Aktiengesellschaft nicht vorhersagbar ist.

Und nicht zuletzt stellen Inhaberaktien ein Problem für Aktiengesellschaften dar, die an verschiedenen Börsenplätzen gehandelt werden möchten. An bedeutenden Finanzplätzen wie die USA lassen die Aufsichtsbehörden nämlich nur den Handel mit Namensaktien zu. Inhaberaktien können an US-Börsen nur über den Umweg der sogenannten „American Depository Rights“ gehandelt werden.

Was müssen Anleger beim Kauf von Inhaberaktien beachten?

Die meisten deutschen Unternehmen geben Inhaberaktien aus. Die Namensaktie stellt eher die Ausnahme dar, erfreut sich aufgrund der Vorteile in Bezug auf internationale Handelbarkeit und Investor Relations jedoch zunehmender Beliebtheit. Inhaberaktien kommen vor allem bei Aktiengesellschaften zum Einsatz, deren Aktien sich vorwiegend in Streubesitz befinden.

Beim Kauf von Inhaberaktien fallen häufig etwas niedrigere Gebühren an als bei Namensaktien. Grund dafür ist der zusätzliche Verwaltungsaufwand, der bei der Namensaktie durch die Eintragung der Aktionärsdaten in das Aktienregister entsteht.

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