Inhaltsverzeichnis
Die hohen Kosten, die aufgebracht werden müssen, um ein Haus zu bauen oder zu kaufen, sind in den wenigsten Fällen nur aus eigenen finanziellen Mitteln zu bestreiten. Daher wird ein Kredit notwendig und in diesem Zusammenhang wird von einem Immobiliendarlehen gesprochen, was im Folgenden näher betrachtet wird.
Was ist ein Immobiliendarlehen?
Das Immobiliendarlehen stellt den Kredit oder die Finanzierung dar, die bei einem Kreditinstitut aufgenommen werden muss, um das Haus bezahlen zu können, ganz gleich ob es sich um den Bau oder den Kauf einer Immobilie handelt. Für die Höhe des Immobiliendarlehens sind verschiedene Faktoren von Bedeutung.
Zum einen muss natürlich geschaut werden, wie teuer Bau oder Kauf werden, wobei auch immer Grundstückspreise sowie auch verschiedene Nebenkosten wie Anliegergebühren oder Notarkosten berücksichtigt werden müssen. Banken ermitteln bzw. lassen dann ein Gutachten erstellen, das den Beleihungswert der Immobilie berechnet, anhand dessen die Kreditinstitute unter Hinzunahme der jeweiligen Beleihungsgrenze bestimmen, bis zu welcher Höhe sie einen Kredit vergeben.
Der Beleihungswert bzw. die Beleihungsgrenze spielen deshalb eine Rolle, weil die Banken sich dadurch absichern, dass sie sich das Haus bei einem Immobiliendarlehen als Sicherheit überschreiben lassen und dabei natürlich vorab wissen möchten, welcher Betrag mit dem Haus abgesichert werden kann. Das Immobiliendarlehen wird daher in den wenigsten Fällen die gesamten Kosten des Hausbaus oder -kaufs abdecken, sodass man immer für ein gewisses Eigenkapital oder zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten sorgen sollte.
Ist das Immobiliendarlehen abgeschlossen, werden wie bei jedem Kredit Zinsen fällig, die aufgrund der langen Laufzeit und der Sicherheit der Bank durch die Übertragung der Immobilie als Sicherheit sehr viel geringer sind als bei normalen Darlehen. Selbstverständlich muss neben der Zahlung der Zinsen auch eine Tilgung stattfinden, um das aufgenommene Fremdkapital zurückzuzahlen. Gerade hier unterscheiden sich die verschiedenen Varianten eines Immobiliendarlehens.
Arten von Immobiliendarlehen
Die Tilgung ist das Zünglein an der Waage, das für große Unterschiede bei den Arten der Immobiliendarlehen sorgt. Die häufigste Form ist das Annuitätendarlehen. Hier wird zu Beginn eine Rate festgelegt, die aus der Zinszahlung und einem festgelegten Tilgungsanteil besteht, der nicht weniger als 1 Prozent betragen sollte. Diese erste Gesamtrate aus Zinsen und Tilgung wird für die gesamte Laufzeit festgelegt.
Dadurch, dass die Zinsen aufgrund erfolgender Tilgung und sinkender Restschuld geringer werden, erhöht sich innerhalb der festen Rate der Tilgungsanteil. Das führt zu gleichbleibenden Raten und einer schnelleren Tilgung. Die Alternative ist das Tilgungsdarlehen, bei dem zu Beginn zwar auch eine Rate aus Zinsen und Tilgungsanteil festgelegt, aber keine gleichbleibende Rate vereinbart wird. Dadurch bleibt der Tilgungsanteil immer gleich und die Rate sinkt wegen geringer werdender Zinszahlungen.
Zudem gibt es noch das so genannte endfällige Darlehen, bei dem während der Laufzeit nur Zinsen gezahlt werden und die Tilgung in einer Summe am Ende der Laufzeit gezahlt werden muss. Hier müssen dann Verträge wie Lebensversicherungen oder Sparverträge jeglicher Art parallel abgeschlossen werden, um die Tilgung gewährleisten zu können. Diese Verträge werden in der Regel dann auch als Sicherheit an die Bank abgetreten. Hinzu kommen weitere Möglichkeiten in Form von Bauspardarlehen oder auch Förderdarlehen, mit denen man seiner Finanzierung auch attraktive Konditionen und staatliche Förderungen beimischen kann.