Vielfach wird das Girokonto überzogen, um die laufenden Lebenshaltungskosten zu decken. Der Dispositionskredit, der dafür in Anspruch genommen wird, ist jedoch vergleichsweise teuer und kann der erste Schritt auf dem Weg in die Schuldenfalle sein. Besser geeignet ist daher ein Abrufkredit. Bei diesem wird eine bestimmte maximale Kreditsumme vereinbart. Diese kann nach Bedarf abgerufen werden, wobei stets nur für das tatsächlich abgerufene Geld Zinsen anfallen. Die Rückzahlung erfolgt monatlich, wobei bestimmte Mindestraten festgelegt werden. Bei höheren Rückzahlungsraten als vereinbart, fallen beim Abrufkredit keine Strafzinsen in Form einer Vorfälligkeitsentschädigung an.
Angebot ist gering
Diese Vorteile haben jetzt auch Finanztest überzeugt. In der Ausgabe 03/2014 hat man Abrufkredite unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden 151 Banken und Sparkassen getestet. Das Erschreckende: Nur 15 von ihnen boten überhaupt einen Abrufkredit an, viele von ihnen ermöglichten Abrufkredite nur mit starker regionaler Eingrenzung.
Grundsätzlich sollte die Vergabe eines Abrufkredits nicht an eine Kontoeröffnung beim kreditgebenden Institut gebunden sein. Die Sparkasse Holstein macht hier jedoch eine Ausnahme, im Test übrigens die einzige. Bei dieser Sparkasse muss zwingend auch ein Girokonto oder eine sonstige Bankverbindung angelegt werden, damit der Abrufkredit gewährt werden kann.