Festdarlehen

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Bei all den verschiedenen Varianten, die bei einer Baufinanzierung verwendet werden können, gibt es auch das so genannte Festdarlehen. Damit es bei der Begrifflichkeit nicht zu Verwechslungen kommt, wird dieses Festdarlehen im Folgenden näher beschrieben und mit wichtigen Informationen bedacht.

Festdarlehen

Was ist ein Festdarlehen?

Unter dem Festdarlehen ist ein Darlehen zu verstehen, bei dem während der Laufzeit keine Tilgung in Form der Kreditraten stattfindet. Die monatlichen Raten für das Darlehen bestehen ausschließlich aus der Zahlung der fälligen Zinsen. Diese Art von Darlehen wird oft auch als endfälliges Darlehen bezeichnet, weil erst am Ende der Laufzeit die gesamte Tilgung zu leisten ist.

Da diese Zahlung am Ende der im Zusammenhang mit einer Baufinanzierung sehr hohen Kreditsumme komplett erfolgen muss, muss während der Laufzeit durch andere Verträge ein Guthaben aufgebaut werden, aus dem diese Rückzahlung dann zu leisten ist. So gesehen gibt es bei einem Festdarlehen dann doch eine Tilgung, die aber nicht in den Kreditvertrag, sondern in andere Verträge wie beispielsweise Lebensversicherungen, Bausparverträge oder Sparpläne mit der Investition in festverzinsliche Wertpapiere oder Investmentfonds eingezahlt werden.

Das Fest im Begriff ist beim Festdarlehen nicht damit zu verwechseln, dass feste Zinsen vereinbart sind, denn das ist hier nicht der Fall. Ansonsten würde man von einem Festzinsdarlehen sprechen. Das Festdarlehen hingegen unterliegt einem variablen Zinssatz. Es erfolgt aber in der Regel die Vereinbarung einer Zinsbindung von bis zu 30 Jahren. Für diese Zeit ist dann tatsächlich der vereinbarte Zinssatz garantiert, was aber nichts mit der Bezeichnung Festdarlehen zu tun hat. Das Fest steht bei dieser Form der Finanzierung lediglich dafür, dass die komplette Kreditsumme zu einem fest vereinbarten Termin in einer Summe zurückgezahlt werden muss.

Vorteile und Nachteile eines Festdarlehens

Auf den ersten Blick hat das Festdarlehen den Vorteil, dass lediglich die Zinsen gezahlt werden müssen und die Raten aufgrund der fehlenden Tilgung sehr gering ausfallen. Der Aspekt stimmt aber nur, wenn man lediglich die Kreditraten betrachtet. Um am Ende der Laufzeit zu dem fest vereinbarten Zeitpunkt den gesamten Kredit zu tilgen, muss man während der Laufzeit einen anderen Vertrag besparen, wie die schon angesprochene Lebensversicherung oder einen Sparvertrag.

Demzufolge bleibt es nicht bei den geringen Kreditraten. Da das Festdarlehen während der Laufzeit nicht getilgt wird, kommt es auch nicht zu einer Reduzierung der Restschuld, weshalb auch die Zinszahlungen nicht geringer werden und somit ein nicht zu verachtender Nachteil besteht.

Zum Vorteil kann die Vorgehensweise beim Festdarlehen aber werden, indem man durch den parallel laufenden Vertrag eine Gesamtrendite erzielt, die über dem Zinsbetrag liegt, den man mehr zahlen musste, weil es zu keiner Verminderung der Restschuld und somit der fälligen Zinsen kommt. In der Regel kommt es allerdings nicht zu einem solchen Überschuss. Bei der Anlage in eine Lebensversicherung kann man allerdings auch von steuerlichen Vorteilen profitieren.

Das gilt auch für den Fall, dass man ein Festdarlehen für die Finanzierung eines nicht selbst genutzten Hauses verwendet. Bei fremdgenutzten Immobilien, die zur Kapitalanlage und zur Einnahme von Mieten erworben werden, können nämlich die Zinsen für das Darlehen steuerlich geltend gemacht werden. Hier hat das Festdarlehen dann den Vorteil, dass die Zinsen die gesamte Laufzeit über gleichhoch bleiben und man dadurch eine höhere Zinssumme absetzen kann als bei Darlehen mit Tilgung und sinkenden Zinszahlungen.

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