Stiftung Warentest hat mal Bankberater genauer unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse erscheinen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Finanztest. Das Erschreckende: Von 21 Anbietern konnten nur zwei mit der Note „gut“ abschneiden, weitere zehn mit der Note „befriedigend“. Bei sechs Anbietern gab es nur ein „ausreichend“ und drei Mal war die Benotung sogar „mangelhaft“.
Wo lagen die häufigsten Fehler?
Einen klaren Hauptfehler bei der Beratung zur Baufinanzierung gab es laut Finanztest nicht. Doch die Fehler, die begangen wurden, waren gravierend. Jeder fünfte Anbieter hat den Kunden eine Finanzierung angeboten, deren monatliche Raten über dem Budget der Kunden lagen, und zwar um mehr als 150 Euro, eine stolze Summe.
In vielen Fällen wurde auch eine falsche Kreditsumme empfohlen, am häufigsten eine zu hohe Kreditsumme. Der Nachteil dabei: Mit zu hohen Kreditsummen steigen auch die Kosten für den Kredit.
Ebenfalls weist Stiftung Warentest darauf hin, dass riesige Zinsunterschiede zum Tragen kamen. War es bei vielen Banken eine vier, die vor dem Komma des Zinssatzes stand, gab es auch einige Anbieter, bei denen die zwei vor dem Komma zu sehen war. Unterm Strich konnten so Zinsunterschiede von bis zu 30.000 Euro entstehen.
Weitere Fehler in der Beratung
Ebenfalls haben einige Banken ihren Kunden eine Vollfinanzierung über den gesamten Kaufpreis empfohlen, obwohl Eigenkapital vorhanden war. Hinweise auf staatliche Fördermöglichkeiten, Wohn-Riester und KfW-Angebote wurden nur in unzureichendem Maße gegeben.
Einige Kunden erhielten nicht einmal einen Tilgungsplan ausgedruckt, bei anderen machten die Banken keine Angaben zur Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung und in wieder anderen Fällen wurde nicht vorgerechnet, wie sich die Kosten für die Finanzierung entwickeln, wenn der Zinssatz sich nach Ablauf der Zinsbindung deutlich erhöht. Genau diese Punkte seien aber wichtig, so Stiftung Warentest, damit Verbraucher eine solide Baufinanzierung auf die Beine stellen können, und das auch auf lange Sicht gesehen.