Dividendenperlen: Nordic American Tankers – Wetten auf die Trendwende!

Sie gehören zu den über die letzten Jahre am ärgsten gebeutelten Wertpapieren überhaupt: Schifffahrtaktien. Mittlerweile ist es elf Jahre her, seit die gängigen Preisindizes für das Verschiffen von Gütern dramatisch abstürzten. Im Gegensatz zu den bedeutenden Aktienindizes konnten sie sich bis heute jedoch kaum erholen. Nun gilt es aber ja nach Carl Mayer von Rothschild zu „kaufen, wenn die Kanonen donnern“.

Ein interessanter Wert in diesem relativ spekulativen Umfeld ist die 1995 auf der Atlantikinsel Bermuda gegründet und seit 1997 börsennotierte Nordic American Tankers Limited. Aktuell umfasst die Flotte 33 moderne Doppelhüllentanker. Damit ist das Unternehmen der größte unabhängige Eigentümer von Tankern der Suezmax-Klasse. Hierunter werden Schiffe verstanden, die voll beladen für die Durchfahrt durch den Suezkanal zugelassen sind (Tiefgang: 20,10 Meter, Höhe: 68,00 Meter, Breite: 77,40 Meter).

Im Gegensatz zu anderen Schifffahrtsgesellschaften hat sich Nordic American Tankers damit auf eine einzige Kernkompetenz spezialisiert, nämlich den sicheren und preisgünstigen, weltweiten Transport von Rohöl. Warum ausgerechnet Öltanker? Das dürfte mit dem Gründer Herbjørn Hansson zu tun haben, der über seine Familienholding High Seas AS mit knapp drei Prozent an Nordic American Tankers beteiligt ist. Der gebürtige Norweger und Harvard-Absolvent hat das dafür nötige Rüstzeug ab 1974 von der Pike auf gelernt und ist sowohl im Ölgeschäft als auch der Seeschifffahrt bestens verdrahtet. Der 70-jährige Haudegen ist nicht nur Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von Nordic American Tankers, sondern auch Mitglied im Aufsichtsrat zahlreicher weiterer Schifffahrts- und Industrieunternehmen, Banken, Versicherungen sowie Handelsgesellschaften.

An einem Umstand konnte allerdings auch der mit allen Wassern gewaschene Hansson nichts ändern, nämlich am katastrophalen Absturz der Frachtraten im Zuge der Weltfinanzkrise. Über alle Schiffsgrößen hinweg fielen diese von ihrem historischen Allzeithoch im Jahr 2007 und 2008 auf das historische Allzeittief Mitte der 2010er Jahre um über 99 Prozent! Diese Entwicklung ist an keinem Unternehmen der Branche spurlos vorbeigegangen. Zahlreiche Gesellschaften mussten die Segel streichen und bescherten den vor allem in Asien ansässigen Schrotthändlern reichlich Material.

In konkreten Zahlen schlägt sich das bei Nordic American Tankers wie folgt nieder: Ausgehend vom Emissionskurs in Höhe von 18,34 US-Dollar Anfang Oktober 1997 ging es unter den branchenüblichen Schwankungen hoch auf über 54 US-Dollar im Februar 2005. Von da an kannte der Kurs – ebenfalls unter teils heftigen Schwankungen – nur eine Richtung: Nach unten. Das historische Kurstief von 1,82 US-Dollar datiert vom Frühjahr dieses Jahres. Bemerkenswert hieran ist der Umstand, dass die seinerzeitige Marktkapitalisierung angesichts 142 Millionen umlaufender Anteile lediglich noch knapp 260 Millionen US-Dollar betrug. Das entsprach ziemlich genau dem Schrottwert der gesamten Flotte – kein Einzelphänomen in der gebeutelten Branche! Der Marktwert derselben wurde übrigens Ende 2017 mit 935 Millionen US-Dollar bilanziert.

Aktuell schwankt der Kurs um die zwei US-Dollar, die Marktkapitalisierung mithin um die 300 Millionen US-Dollar. Vom Höchstkurs aus gerechnet entspricht dies immer noch einem Verlust von über 95 Prozent, den allerdings auch die Familie Hansson voll mitgemacht hat. Der Wert ihrer Beteiligung sank von über 200 Millionen auf gut neun Millionen US-Dollar. Dennoch steht der Unternehmenskapitän felsenfest auf der Brücke. Ähnlich dem Kursverfall sieht auch die Gewinnentwicklung aus. Den durchweg positiven Jahren vor der Weltfinanzkrise schloss sich ab 2010 eine Negativserie an, die lediglich im Jahr 2015 einmal mit einem positiven Jahresabschluss unterbrochen werden konnte. Besonders hohe Verluste bescherten 2013 und 2017 mit jeweils über 100 Millionen US-Dollar.

Nichtsdestotrotz hat es sich Nordic American Tankers nicht nehmen lassen, seit dem Börsengang durchgängig eine Quartalsdividende zu zahlen, auch wenn diese zuletzt mit einem US-Cent pro Anteil homöopathisch ausgefallen ist. Zum Vergleich: Im 1. Quartal 2006 betrug die Dividende 1,88 US-Dollar. Nichts desto trotz, und das ist ebenfalls bemerkenswert, hat es Hansson und sein Team geschafft, die Eigenkapitalquote vergleichsweise hoch und stabil zu halten. Immerhin weist die Bilanzsumme 1,14 Milliarden US-Dollar aus, die ausweislich des letzten Jahresberichts mit 711 Millionen US-Dollar Eigen- und 430 Millionen US-Dollar Fremdkapital finanziert sind. Mit knapp 38 Prozent ist die Schuldenquote damit eine der niedrigsten in der Branche überhaupt und seit vielen Jahren stabil, wozu allerdings auch Kapitalerhöhungen beigetragen haben.

Zudem sind die Norweger für den Fall vorbereitet, dass die schlechten Zeiten weiter andauern. Neben einigen langlaufenden Schiffsfinanzierungen kann Nordic American Tankers auch auf eine Kreditlinie in Höhe von 500 Millionen US-Dollar zurückgreifen, die noch bis Ende 2020 bereitsteht. Und auch das Eigenkapital kann das Team um Herbjørn Hansson jederzeit ausweiten. Bis zu 180 Millionen Aktien darf das Unternehmen in Umlauf bringen, dementsprechend ist noch Luft für bis zu 38 Millionen Anteile.

Mit Nordic American Tankers lockt ein ausgebombter Dividendentitel, der, sofern der Umschwung gelingt, eine verlockende Dividendenrendite bezogen auf den Einstandskurs („Yield On Cost“, YOC) verspricht. In jedem Fall gehören Schifffahrtsaktien zu den schwankungsanfälligsten Dividendenwerten und sind nichts für Anleger, die (temporäre) Verluste nur schwer ertragen können. Wer über das entsprechende Nervenkostüm verfügt kann mit Nordic American Tankers einen Titel erwerben, der gute Chancen hat, das Branchenmassaker zu überleben. Handelbar ist der Spezialist für den maritimen Rohöltransport über das Kürzel NAT an der NYSE oder aber an den deutschen Börsen über die Wertpapierkennnummer 394869 beziehungsweise die ISIN BMG657731060.

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