Hausbau oder –kauf gehören zu den größten Anschaffungen im Leben eines Menschen. In Zeiten historisch niedriger Zinsen wird da der Wunsch nach den eigenen vier Wänden unendlich groß, schließlich kann man sich diese scheinbar problemlos leisten. Auch stellt das Betongold eine attraktive Alternative zu den derzeit eher als unsicher geltenden Aktienmärkten dar. Dennoch sollte bei der Finanzierung für den Hauskauf einiges beachtet werden. Die vier wichtigsten Tipps stellen wir deshalb kurz vor.
1. Die Rate muss dauerhaft tragbar sein
Für die Baufinanzierung sind über viele Jahre hinweg Raten zu zahlen. Diese muss man sich auch dauerhaft leisten können. Kritisch sollte man daher das eigene Einkommen betrachten und wie es sich in der Zukunft verändern könnte. Auch die laufenden Ausgaben, die im eigenen Haus entstehen, etwa für Strom, Heizung, Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, sollten mit einkalkuliert werden. Erst, wenn die Kosten dafür feststehen, wird deutlich, welche Rate man sich dauerhaft leisten kann.
2. Minimierung des Risikos
Viele Darlehen für den Hausbau werben damit, dass sie sogar ohne vorhandenes Eigenkapital vergeben werden. Das ist aber risikoreich. Bei Umzug oder Scheidung und damit einhergehendem Verkauf des Hauses kann ein hoher Schuldenberg zurückbleiben. Experten empfehlen daher, mindestens 20 Prozent der Kaufsumme als Eigenkapital aufzubringen. Dafür können genauso bestehende Altersvorsorgeverträge eingesetzt werden. So ist es seit diesem Jahr etwa möglich, Kapital aus einem Riester-Vertrag zu entnehmen, und dieses zur Tilgung der Schulden einzusetzen.
3. Rücklagen bilden
Rücklagen sind ebenfalls äußerst wichtig. Unvorhergesehene Ausgaben, wie eine dringende Reparatur am Haus, könnten ohne die finanziellen Rücklagen schnell das Budget übersteigen. Wird die Reparatur auf die lange Bank geschoben, mindert das den Wert des Hauses, womöglich wird sogar die Bausubstanz angegriffen. Auch lässt sich mit Rücklagen ein vorübergehender Einkommensverlust, etwa durch Arbeitslosigkeit, zeitweise ausgleichen.
4. Hohe Tilgung
Bei der Festlegung der Tilgung sollten Bauherren hoch greifen. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen kann problemlos eine Tilgung von zwei, statt einem Prozent vereinbart werden. Dadurch sinken nicht nur die Zinsen für das gesamte Darlehen, sondern die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindungsfrist verringert sich deutlich.